Auf in die Wechseljahre - nicht nur ein weibliches Problem

 

Gesundheitspolitisch gesehen sind Männer das schwache Geschlecht.

Männer sind ...

  • häufiger krank
  • gehen seltener zum Arzt
  • sterben sieben Jahre früher als Frauen

 

Die Auswirkungen der altersbedingten hormonellen Veränderungen während der Wechseljahre sind bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich

 

FRAUEN MÄNNER

Beginn abrupt                           schleichend über Jahrzehnte  
innerhalb 1 - 2 Jahren

Ausmaß vollständiger                                      partieller
Östrogenverlust                             Androgenmangel


Häufigkeit alle Frauen                  je nach Alter und Gesundheitszustand

 


Die hormonellen Veränderungen beim älter werdenden Mann betreffen die:

Abnahme des

  • Gesamttestosterons
  • freies, aktives Testosterons
  • Dehydoepiandrosteron (DHEAS)
  • Wachstumshormon

 

Diskutiert wird derzeit noch über die korrekte Bezeichnung der Testosteronverminderung beim älter werdenden Mann:

  • Andropause
  • Klimakterium virile
  • Männliche Wechseljahre
  • Hormontief
  • PEDAM: Partielles endokrines Defitit des alternden Mannes
  • PADAM: Partielles Androgendefizit des alternden Mannes

 

Der Begriff PADAM umschreibt das Phämomen des Testosteronabfalls im Alter am Besten und hat somit Eingang in die Fachliteratur zu diesem Thema gefunden.

 

Die Hypothalamus - Hypophysenregion im Gehirn ist der

„Schrittmacher des Alterns"

 

Unter Einfluss des Hypthalamushormons GnRH wird die Hypophyse zur LH und FSH-Produktion stimuliert, welche ihrerseits wiederum die Testosteronproduktion im Hoden anregen.

Damit man beim altersbedingten Hormonabfall von einer behandlungsbedürftigen Erkrankung sprechen kann, muss der Testosteronwert < 12 nmol/l liegen und eine entsprechende Symptomatik vorhanden sein!

 

Symptome des PADAM

  • Verminderung von Libido und Erektionsfähigkeit
  • Veränderung der psychischen Situation bis hin zu Depressionen
  • Muskelkraftverminderung, Zunahme des Fettgewebes im Bauchbereich
  • die Knochendichte nimmt ab
  • es kommt zu Veränderungen an Haut und Haaren


Die klinischen Symptome des PADAM sind nicht immer und zwangsläufig für einen Hormonmangel spezifisch, d. h. sie können auch ohne Hormondefizit vorhanden sein. Das Beschwerdebild des PADAM muss nicht immer komplett sein. Die Symptome des PADAM sind bei Männern mit Begleiterkrankungen (Blutdruck, Diab. mell., Fettleibigkeit, u.ä.) deutlich stärker ausgeprägt. als bei gleichartigen gesunden Männern.

 

Diagnosestellung des PADAM

    • Anamnese: Libido, Stimmungslage
    • Klinische Untersuchung: Haut, Haare, Körperbau
    • Hormonanalyse: Gesamttestosteron! (LH, FSH)
 

 

Wann besteht eine Indikation für eine Testosterontherapie?

  • Symptomatik
  • Testosteronmangel
  • Nutzen-Risiko-Abwägung

 

Was sind die Risiken einer Hormontherapie?

  • Polyglobulie = unerwünschte Erhöhung der roten Blutkörperchen
  • Schlafapnoe = Atempausen während des Schlafens
  • beschleunigtes Wachstum eines bereits bestehenden, unerkannten Prostatakrebses

 

 

Es muss also VOR Therapiebeginn ein bestehendes ProstataCa ausgeschlossen werden.

 

Wird eine Hormontherapie durchgeführt, so ist eine konsequente Therapieüberwachung unerlässlich:

  • vor Therapiebeginn: urolog. Untersuchung einschl. PSA
  • im ersten Jahr: 3monatliche urolog. Untersuchung mit PSA, Hb, HK
  • ab zweiten Jahr: jährliche urolog. Untersuchungen mit PSA, Hb, HK
  • Knochendichtemessung

 

Durchführung der Hormontherapie

  • Testosteronwert > 12 nmol/l wird angestrebt
  • keine Altersgrenze
  • Therapiedauer lebenslang oder bis zu Eintreten von Komplikationen oder Kontraindikationen.

 

 
Die beste Ansprechrate der Hormontherapie hat die Stimmungslage und der Libidoverlust.
Der Therapieeffekt ist umso größer, je niedriger die Testosteronwerte VOR Behandlungsbeginn gewesen sind.

 

Medikamente

  • orale Therapie: erreichen keine effektiven Testosteronwerte und sind somit für eine Hormontherapie nicht geeignet.
  • Hautpflaster /-gels: erreichen guten Hormonspiegel, müssen täglich appliziert werden
  • i.m.-Spritzen: erreichen guten Hormonspiegel über mind. 3 Monate

 

Zusammensfassung:

Hormontherapie wirkt positiv auf:
    • Muskelkraft
    • Knochendichte
    • Herz- /Kreislaufsystem
    • Psyche und Wohlbefinden
    • zufriedenes Sexualleben
 

 

 
 
Das Thema der männlichen Wechseljahre, korrekt bezeichnet als PADAM, ist in den letzen Jahren zu einem wichtigen Thema der Männergesundheit geworden!