Kinder

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Circa ein Viertel unserer Patienten sind Kinder und Jugendliche. Die häufigsten kinderurologischen Erkrankungen sind Harnwegsinfekte, wobei das Spektrum von einfachen Blasenentzündungen (Cystitis) bis zu hochfieberhaften Infekten bei Nierenfehlbildungen reicht (Refluxkrankheit, Hydronephrose). Bei rechtzeitiger Diagnosestellung können diese Erkrankungen zumeist konservativ (medikamentös) erfolgreich behandelt werden. In einigen Fällen bedarf es einer operativen Korrektur.

Mittlerweile hat sich die Kinderurologie als eigenes Spezialfach etabliert. Kompliziertere operative Eingriffe werden heute von erfahrenen und routinierten Kinderurologen an speziellen kinderurologischen Zentren (Innsbruck, Linz) durchgeführt.

In Österreich leiden weit über 50 000 Kinder und Jugendliche an Enuresis (Bettnässen). Dies bedeutet, dass durchschnittlich in jeder Volksschulklasse 2 bis 3 Betroffene sitzen! Leider gibt es zu diesem Thema immer noch eine Menge Vorurteile und Fehlmeinungen! So hat das Bettnässen in den meisten Fällen keine psychischen Ursachen!

Ein Mangel des Hormons ADH oder eine überaktive Blase sind die beiden Hauptgründe der Enuresis.

In fast allen Fällen kann durch medikamentöse oder physikalische Therapie geholfen werden! Eine Behandlung ab dem 5. Lebensjahr ist äußerst wichtig, um ein gestörtes Selbstwertgefühl und psychische Spätfolgen zu vermeiden!

Angeborene Fehlbildungen am äußeren Genitale sind ein weiterer wichtiger Bereich der Kinderurologie. Phimosen (Vorhautverengungen) lassen sich häufig durch eine spezielle Salbe beheben, seltener ist eine Operationsindikation gegeben.  Eine entsprechende Behandlung ist zwischen dem 3. und dem 6. Lebensjahr empfohlen.

Hypospadien (Missbildungen der Harnröhre), Hodenfehllagen, sowie Hydrocelen (Wasserbruch) sind weitere kinderurologische Krankheitsbilder, die eine urologische Behandlung erfordern.