Botox bei überaktiver Blase
Die „überaktive Blase“ besteht aus einem Symptomkomplex:
- Ständiger Harndrang (mit und ohne Harninkontinenz)
- Häufiges Harnlassen in der Nacht
- Erhöhte Frequenz der Blasenentleerung auch untertags
Die „überaktive Blase“ ist eine Ausschlussdiagnose. Ausgeschlossen werden müssen:
- Harnwegsinfekt
- Blasentumor
- Blasenentleerungsstörung mit Restharn
Risikofaktoren für die „überaktive Blase“:
- Alter
- Übergewicht
- Rauchen
- Kaffee
Diagnosestellung:
- Anamnese über Blasenentleerungsgewohnheiten, Medikamente, Erkrankungen, Operationen
- Körperliche Untersuchung
- Harnuntersuchung zum Ausschluss eines Harnwegsinfektes
- Ultraschall zur Restharnbestimmung
- Cystoskopie (Blasenspiegelung) zum Ausschluss eines Blasentumors
Therapieplan bei „überaktiver Blase“:
1. Verhaltenstherapie:
- Beckenbodentraining
- Blasentraining
- Änderung des Lebensstils
Vermeiden von Nikotin, Koffein, scharfen Gewürzen
Stuhlregulierung
Gewichtsreduktion
Normalisierung der Trinkmengen
2. Medikamentöse Therapie:
- Anticholinergika
- Mirabegron
- Östrogene lokal
3. Botoxinjektion in die Blase – wenn Verhaltenstherapie und medikamentöse Therapie erfolglos bleiben.
Botox wird in Lokalanästhesie in die Blasenwand injiziert. Die Wirkung tritt nach 10 bis 14 Tagen ein, die Wirkungsdauer beträgt 6 bis 9 Monate. Die Botoxtherapie kann beliebig oft wiederholt werden.
Mögliche Komplikationen:
- Harnwegsinfekt
- Hämaturie (Blut im Harn)
- Restharnbildung